Jetzt und fürs Alter: Aging in Place

Februar 24Ergonomie
Ein älterer Mann serviert Rührei aus der Pfanne während sie auf dem Laptop lächelnd etwas anschaut
In den eigenen vier Wänden älter werden - ein verständlicher Wunsch für die besten Jahre. Die heutige Generation der „Best Ager“ hat mit ihrer Energie, ihren hohen Ansprüchen an Qualität und Komfort und ihrer erstaunlichen Technikaffinität die besten Voraussetzungen dafür. Möglichkeiten, sie dabei zu unterstützen, gibt es viele.
Ein älterer Mann in hellbraunem Strickcardigan, weißem Shirt und Jeans mit großen Kopfhörern und einem Laptop auf dem Schoß

Wo früher Großfamilien in mehreren Generationen unter einem Dach wohnten, sind es heute vermehrt Zwei-Personen oder Singlehaushalte, in denen Menschen älter werden. Diese Unabhängigkeit wollen sich die meisten auch erhalten und in ihrem eigenen Zuhause wohnen bleiben – das nennt sich „Aging in Place“. 

Wurzeln schlagen mit Plan 

Verwurzelt zu sein tut Körper und Seele gut. Bei Aging in Place bleibt man in der gewohnten Umgebung und innerhalb seines sozialen Netzwerkes. Je nach körperlicher Fitness kann es hilfreich sein, gewisse Umbauten vorzunehmen, um sich das tägliche Leben zu erleichtern – etwa in Küche oder Badezimmer. Mit Einsicht, Akzeptanz und frühzeitiger Planung gelingt der Übergang mit Leichtigkeit. Allerdings: „Die meisten Menschen denken erst viel zu spät daran, dass ihr aktuelles Zuhause nicht die Anforderungen an selbstbestimmtes Wohnen im Alter erfüllt“, stellt Lothar Marx, Architekt für Wohnungsbau und Sozialimmobilien, fest. Barrierefreies Bauen zugunsten behinderter und älterer Menschen ist das Fachgebiet des Honorarprofessors an der Technischen Universität München. 

Die Funktion muss immer an erster Stelle stehen. Die Gestaltung kann man bei Bedarf ändern. Aber eine fehlende Funktion lässt sich später nur schwer ersetzen. Lothar Marx, Architekt und Honorarprofessor TU München

Design für alle

Der Trend „Design für alle“ macht sich inzwischen beim Wohnungsbau positiv bemerkbar und findet sich zum Beispiel in innovativen Küchenideen oder durchdachten Schranklösungen wieder, stößt aber naturgemäß an gewisse Grenzen. „Es wäre vermessen, etwas bauen zu wollen, das für alle passt. Jeder Mensch ist ein Individuum. Noch dazu verändert sich jeder Einzelne sein gesamtes Leben lang – und somit auch seine Bedürfnisse. Ein Zuhause kann also nicht für jede Person zu jedem Zeitpunkt völlig bedarfsgerecht sein“, erklärt Lothar Marx. Zum Glück gibt es einige Hilfsmittel, die in jedem Alter Anklang finden. 

Wohnen im Alter: Wo wird investiert

  • 72% planen Investitionen ins Eigenheim

  • 51 % setzen Maßnahmen zur Barrierefreiheit um

  • 30 % modernisieren Bestehendes

  • 19 % investieren in Einbruchschutz

Ganz schön smart

Viele der heutigen Senioren sind mit Computern, Smartphones und Tablets vertraut und technischen Neuerungen gegenüber aufgeschlossen. Kein Wunder also, dass sich ein Thema wie Smart Home besonders für das Aging in Place anbietet. Generell erfreuen sich elektronische Helfer in Möbeln und Einrichtung großer Beliebtheit, um die Lebensqualität in allen Lebensphasen zu erhöhen. Sei es der Relaxsessel mit Aufstehfunktion, das verstellbare Bett oder Öffnungsunterstützungen für Türen, Klappen und Auszüge im Kleiderschrank oder der Küche – zum Beispiel SERVO-DRIVE. Was in jungen Jahren als smartes Detail beim Möbelkauf gilt, weiß man beim Wohnen im Alter als große Hilfe zu schätzen. 

Was bringt die Zukunft?

Aufgrund der längeren Lebenserwartung werden sich zwangsläufig immer mehr Menschen für Aging in Place entscheiden und diesen Lebensabschnitt gemäß ihren eigenen Vorstellungen verbringen. Der technische Fortschritt, intelligente Assistenzsysteme und nicht zuletzt eine veränderte gesellschaftliche Einstellung machen dieses Modell zunehmend einfacher umsetzbar und attraktiv.

Zwei Frauen und ein Mann kochen und unterhalten sich gemeinsam

Auf einen Blick: Aging in Place

  • Verwurzelt sein tut Körper und Seele gut

  • Barrierefreiheit auch in der Jugend bedenken

  • Funktion an erster Stelle vor Gestaltung

  • Smart Home-Lösungen sind in der Jugend cool, im Alter praktisch

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