Die ergonomische Küche: Das muss man beachten

Juli 2021
  • Oberschränke mit Klappen bringen Kopf- und Bewegungsfreiheit

  • Unterschränke mit Auszügen für mehr Ordnung und Übersicht

  • Bewegungs- und Öffnungsunterstützungen erleichtern den Alltag

Ein blondes Mädchen lehnt sich auf eine mit Tellern gefüllte Schublade

Umfangreichen Beobachtungen und Studien der Blum-Bedürfnisforschung zeigen: In vielen Haushalten nehmen Küchennutzerinnen und -nutzer bei der Arbeit in der Küche oft unbequeme Haltungen ein. Wer schon einmal in einen Unterschrank gekrochen ist, um ganz hinten einen Topf herauszufischen, oder sich auf die Zehenspitzen stellen muss, um Vorräte zu erreichen, weiß Bescheid: Das Problem ist mangelnde Ergonomie.

Dieser Fehler lässt sich schon in der Planung beheben. Ergonomie als Basis der Küchenplanung zu nehmen, bietet zahlreiche Vorteile:

  • Eine gute Ergonomie minimiert Verletzungsrisiko und körperliche Belastungen, die entstehen, wenn wichtige Dinge nur in gehockter oder gebückter Haltung oder aber gestreckt auf Zehenspitzen erreichbar sind.

  • Arbeitsabläufe werden schneller und effizienter, wenn die gesamte Einrichtung und Ausstattung darauf abzielen, möglichst kurze Laufwege und schnelle Handgriffe zu ermöglichen.

Ergonomische Küchenmöbel schaffen Abhilfe

An vielen Stellen können bereits im Planungsprozess durchdachte Lösungen eingebracht werden, die für reibungslose Abläufe und alltägliches Wohlbefinden sorgen:

  1. Oberschränke mit Klappen bringen Bewegungs- und Kopffreiheit.

  2. Unterschränke mit Auszügen sorgen für guten Zugriff und Übersichtlichkeit.

  3. Bewegungsunterstützungen fördern reibungslose und praktische Arbeitsabläufe.

1Oberschränke mit Klappen

Problem: Störende Türen

In vielen Haushalten steht das Geschirr noch im altmodischen Geschirrschrank - ergonomisch vorteilhafter sind Hängeschränke bzw. Oberschränke, die idealerweise mit Klappen statt Türen ausgestattet sind.

Der direkte Vergleich macht deutlich: Türen stehen oft in den Raum und behindern den Nutzer, der bei jedem Schritt darum herum navigieren muss. Vor allem, wenn zwei Personen gleichzeitig am Werk sind, ist ein umständlicher Ausweichtanz vorprogrammiert. Nicht zuletzt stößt man sich an offenstehenden Türen am Oberschrank oft den Kopf.

Ergonomische Küchenschränke haben nach oben öffnende Klappen statt Türen.

Lösung: Uneingeschränkte Bewegungsfreiheit

Nach oben öffnende Klappen beheben all diese Probleme:

  • Sie gewährleisten ungehinderten Zugriff und optimalen Einblick.

  • Wenn es schnell gehen muss, kann die Klappe während des Kochvorgangs oder beim Ausräumen der Spülmaschine geöffnet bleiben – sie steht nicht im Weg.

  • Im Vergleich zu offenen Regalen ist das Staugut vor Schmutz und Fett geschützt und dennoch direkt zur Hand.

  • Mit einer gedämpften Bewegungsunterstützung schließen die Klappen sanft und leise, bei elektrischer Unterstützung sogar per Knopfdruck.

2Unterschränke mit Auszügen

Problem: Unübersichtliche Schränke

Üblich sind bis heute Unterschränke mit Türen und dahinter liegenden Fachböden. Staugut rutscht hier weit nach hinten, wenn von vorne nachgefüllt wird, und ist dann nur noch zu erreichen, wenn man sich bückt oder kniet. Das belastet Rücken und Knie. Besteht bereits eine Bewegungseinschränkung aufgrund von Krankheit oder Alter ist die Nutzung dieser Schränke oft mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.

In der ergonomischen Küchenplanung kommen Unterschränke mit Auszügen zum Einsatz.

Lösung: Ordnung und Übersicht

Ergonomisch sinnvoller sind Unterschränke mit Auszügen bzw. Schubladen. Das betrifft nicht nur die Schränke in der Küche, sondern eigentlich jedes Wohnmöbel:

  • Eine Schublade ist von oben vollständig einsehbar. Dadurch erübrigt sich das lange Knien und Kramen nach Staugut, das im Schrank ganz nach hinten gerutscht ist.

  • Durch Inneneinteilungssysteme wie oder von Blum kommt zusätzliche Ordnung in die Schublade – alles hat seinen Platz und verrutscht beim Öffnen nicht.

Solche Auszüge machen schon ab einer Tiefe von 27 cm Sinn, zum Beispiel im Badezimmer. Für maximalen Stauraum lassen sich aber auch bis zu 65 cm tiefe Schubladen einplanen.

3Bewegungs- und Öffnungsunterstützungen

Problem: Bücken nach Griffen

Genau genommen muss man sich nicht erst bücken, um etwas aus einem unteren Schrankfach zu nehmen. Der Körper wird schon gebeugt, wenn man eine Schublade mit Griff öffnen oder schließen möchte.

Öffnungs- und Bewegungsunterstützungen bei Auszügen und Türen gehören zur ergonomischen Küchenplanung dazu.

Lösung: Elektisches Öffnen, gedämpftes Schließen

Mit einer Bewegungs- und Öffnungsunterstützung lassen sich Möbel - unabhängig vom Griffdesign - durch leichtes Antippen der Front mit Hand, Knie oder Fuß wie durch Zauberhand öffnen. In der Küche ist das besonders praktisch, wo man oft mit nassen oder vollen Händen an der Spüle steht und auf den Mülleimer zugreifen möchte.

Hier gibt es eine ganze Reihe von Optionen:

  • BLUMOTION ist eine Dämpfung, durch die Klappen, Auszüge und Türen sicher und leise schließen.

  • SERVO-DRIVE öffnet Auszüge und Türen elektrisch durch Antippen der Front. Damit alles sanft und leise wieder schließt ist die Dämpfung ebenfalls integriert. Auch als Einzellösung für Kühlschrank und Geschirrspüler umsetzbar.

  • TIP-ON BLUMOTION ist die mechanische Variante für mehr Bewegungskomfort. Schubladen öffnen sich auf Druck und schwungvolles Schließen wird durch BLUMOTION abgedämpft.

  • TIP-ON das Multitalent für alle grifflosen Möbelfronten. Beim Drücken öffnet die Front und läßt sich bequem manuell weiter öffnen. Zum Schließen wird die Front zugedrückt. - Für Pocketsysteme, Klappen, Auszüge und Türen

Ergonomie in allen Wohnbereichen

Die hier gezeigten Lösungen passen übrigens nicht nur in der Küche – auch in weiteren Wohnbereichen sorgen sie für alltagstaugliche Abläufe:

Eine geöffnete Schublade in einem Kleiderschrank gefüllt mit verschiedenen Kleidungsstücken.
Schlafzimmer

Auszüge im Kleiderschrank, insbesondere mit Inneneinteilungssystem, sorgen für Übersicht und Ordnung, etwa bei Kleinteilen wie Socken und Unterwäsche. Durch eine spezielle Falttechnik lassen sich aber auch Shirts und Pullover in einer Schublade lagern und mit einem Griff entnehmen.

Ein Badezimmerschrank neben einem Waschbecken. Eine der Schubladen ist geöffnet und enthält eine Haarbürste und mehrere Fläschchen
Badezimmer

Im Waschbecken-Unterschrank oder einem eigenen Vorratsschrank – etwa dem SPACE TOWER von Blum – sind Auszüge die erste Wahl zur Aufbewahrung von Pflegeprodukten, Putzmitteln, Hausapotheke und Accessoires.

Ein blondes Mädchen entnimmt ein pinkes Plüscheinhorn aus einer Schublade, im Hintergrund spielt ein blonder Junge mit einem Teddybären
Kinderzimmer

Spielsachen, Bastelmaterial und Kinderkleider lassen sich hervorragend in Schubladen lagern. Der besondere Vorteil: Schon die Kleinsten können sich morgens die Kleider für den Tag aussuchen und abends beim Aufräumen helfen.

Eine geöffnete Schublade in einer Garderobe mit verschiedenen kleinen Utensilien wie Sonnenbrillen, Schmuck und Hüten
Jugendzimmer

Auch für ältere Kinder sind Auszüge praktisch, etwa in Kommoden oder auch unter dem Bett. Sie können hier Schmuck, Schreibwaren oder Technik verstauen. Hohe Rück- und Seitenwände verhindern, dass kleine Dinge herausfallen und im Schrankinneren verschwinden können.

Auf einen Blick: Ergonomisches Wohnen

  • Schon bei der Planung einer neuen Küche oder anderen Wohnräumen sollte die Ergonomie berücksichtigt werden. Das sorgt für reibungslose und effiziente Arbeitsabläufe und körperliches Wohlbefinden.

  • Oberschränke mit Klappen, die sich nach oben öffnen, garantieren Kopf- und Bewegungsfreiheit.

  • Unterschränke mit Auszügen sorgen für Ordnung und Übersicht. Alle Staugüter sind mit einem Blick zu erkennen und lassen sich bequem entnehmen.

  • Dank Bewegungs- und Öffnungsunterstützungen öffnen sich Schubladen bei leichtem Antippen von selbst.

  • Auch in anderen Zimmern, etwa im Schlafzimmer oder im Bad, sorgen diese Grundsätze für eine ergonomische Einrichtung.

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